Wie sage ich es meinem Kind? Klientinnen und Paare zu begleiten, die durch eine Gametenvermittlung Eltern geworden sind, erfordert spezifisches Fachwissen und die Einfühlung in das geplante Wunschkind von Anfang an. Auch in 2025 bieten wie wieder über BKiD ein Online-Seminar für Fachkräfte an, die mehr über Biografiearbeit und die Möglichkeiten der Aufklärung des Kindes im Rahmen der Familienbildung mit Hilfe Dritter erfahren möchten.
Die Erfahrung ungewollter Kinderlosigkeit führt zu einer Auseinandersetzung mit den Alternativen zu einem leiblichen bzw. genetisch verbundenen Kind. Nicht „einfach“ schwanger zu werden, bedeutet für ungewollt kinderlose Menschen die ganze Bandbreite der reproduktionsmedizinischen und sozialen Optionen zu erwägen. Der sog. „Plan B“ beinhaltet heutzutage ein breites Spektrum der medizinischen und sozialen Möglichkeiten eine Elternschaft zu planen. Bei Adoptivfamilien ist es Standard, das Kind von Beginn an im Rahmen der sog. „Wickeltischaufklärung“ zu begleiten. Auch die prägnanten Forschungsergebnisse aus der Entwicklungspsychologie zeichnen ein eindeutiges Bild: Wenn die Wurzeln und die leiblichen Eltern einen angemessenen Platz erhalten, hat dies einen enorm positiven Einfluss auf das gesamte Familiensystem – unabhängig von der Entstehungsweise einer medizinischen oder sozialen Familienbildung mit Hilfe Dritter. Eine systemische Sichtweise ist für die Begleitung dieser Familien gewinnbringend. Das wertvolle Wissen über Biografiearbeit kann die Aufklärung des Kindes im Rahmen einer Gametenvermittlung inspirieren.
In der täglichen Beratungspraxis hat sich eine trauersensible Begleitung von ungewollt kinderlosen Menschen bei einer proaktiven Ausrichtung eines neuen selbstbewussten Weges bewährt. Dies zumal sich das Spektrum der Familie rasant erweitert: Solo-Mütter und lesbische Paare beispielsweise nehmen immer häufiger die durch BKiD zertifizierte psychosoziale Beratung im Vorfeld einer Spendersamenbehandlung in Anspruch. Um die vielfältigen Fragen sowie die Rollenklärung professionell begleiten zu können, ist es sehr hilfreich im Vorfeld eine persönliche Haltung zu diesen Familienformen zu entwickeln. Die vielfältigen Erfahrungen aus der Jugendhilfe ermöglichen dabei einen Wissenstransfer für den reproduktionsmedizinischen Kontext.
In einer Online-Präsentation geben wir Einblicke in die systemische Betrachtungsweise der Familienbildung mit Hilfe Dritter. Verschiedene Interventionen im Rahmen der Aufklärung des Kindes werden Ihren methodischen Handwerkskoffer bereichern. Fallbeispiele regen zur Diskussion und zum interdisziplinären Austausch an.
Referentinnen: Kerstin Dauses, Dipl.-Päd. | Fachbereichsleitung Adoptionsdienst SkF Nürnberg & Bettina Klenke-Lüders, Dipl-Pol. | Systemische Therapeutin & Familientherapeutin (DGSF) | Zertifizierte Kinderwunschberaterin auch im Rahmen der Gametenvermittlung (BKiD)
Teilnahmevoraussetzung: Teilnehmen können alle Fachkräfte, die im Beratungskontext mit der Familienbildung mit Hilfe Dritter im sozialen oder medizinischen Kontext in Berührung kommen oder sich darauf vorbereiten möchten.
Teilnehmerzahl: max. 20 Personen (mind. 12 Personen)
Termin: 16. Oktober 2025 von 16:00 bis 18:00 Uhr
Kosten: 90 Euro
Weitere Informationen & Anmeldung über: www.kinderwunschfortbildung.de/event/eizelle-samen-kind/