Immer mehr Aspekte der Familiengründung sind scheinbar planbar und bestimmbar geworden. Dies bedeutet mehr Möglichkeiten für eine selbst bestimmte Lebensgestaltung, die aber häufig Konsequenzen für andere Beteiligte und das zukünftige Kind hat. Dies zeigt sich in vielen Bereichen der Reproduktionsmedizin, z.B. bei den Themen Eizellspende, Leihmutterschaft, Risiko von Mehrlingsschwangerschaften oder bei dem Recht des Kindes auf Wissen um die eigene Herkunft.
Auf der Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderwunschberatung (BKiD e.V) werden meine Kolleginnen, Kollegen und ich unsere Wertehaltungen erneut reflektieren. Ich erlebe es täglich in meiner Praxis, wieviele ethische Fragen hinter einem Kinderwunsch stecken. Professionelle Beraterinnen und Berater können dabei nicht einfach neutral bleiben, sondern haben ihre eigenen Wertvorstellungen und Anliegen.
Auf der zweitägigen Frühjahrstagung in Frankfurt am Main erwarten wir ab morgen Impulse aus theologischer Sozialethik und dem Bereich der Sozialphilosophie zu diesen Themen:
- Kinderwunsch und Schwangerschaft heute – Zwischen Wahlfreiheit und Verantwortlichkeit
- Kinderwunsch und Kinderrechte angesichts technischer Fortentwicklungen in der Medizin. Gesichtspunkte der Ethik (PID, Social Freezing, Uterustransplantation)
- Nicht-invasive pränatale Tests – Medizinische Anwendungen heute und Möglichkeiten in der Zukunft
- Erfahrungsaustausch PID
- Familiengründung mit Hilfe der Reproduktionsmedizin – Gibt es eine Pflicht zur Beratung? Ethische Überlegungen zu psychosozialen Interventionen in einem schwierig gewordenen Bereich des persönlichen Lebens