Familienbildung mit Hilfe Dritter – Anmeldung für Symposium läuft

drei Herzen

Die öffentlich vermehrt geführten politischen Diskussionen um die Zulassung der Eizellgabe in Deutschland erfordern eine Auseinandersetzung und Positionierung zum Thema. Aus diesem Grund freue ich mich sehr über die gemeinsame Realisierung eines Symposiums über die Familienbildung mit Hilfe Dritter der Deutschen Gesellschaft für Kinderwunschberatung (BKiD) und der Universität Heidelberg, in dessen Organisationsteam ich eingebunden bin. Als Referentinnen werden meine Kollegin Kerstin Dauses und ich Erfahrungen aus der Beratungspraxis mit Adoptiv- und Pflegefamilien vorstellen.

Aktuelle Entwicklungen in der Familienbildung mit Hilfe Dritter: Positionierungen – Rahmenbedingungen – Grenzen


• Hybrid-Tagung am 26. November 2022 als Online – und Präsenzveranstaltung an der Uni Heidelberg
• Veranstalter: BKiD und Institut für Med. Psychologie (Uni Heidelberg)
• Organisation: Dr. Almut Dorn, Bettina Klenke-Lüders, Dr. Petra Thorn, Prof. Dr. Tewes Wischmann

Die Familienbildung mit Eizellen Anderer, deren psychosozialen Aspekte und die dann notwendige rechtliche Regelung der Rahmenbedingungen sind komplexe Themenfelder, die interdisziplinär ineinandergreifen. Unstrittig ist die Relevanz der Aufklärung der Kinder. Die praktizierten anonymen Formen der Gametengabe in europäischen Ländern wie beispielsweise Spanien und Tschechien stehen im Widerspruch zu dem Persönlichkeitsrecht des Kindes auf Kenntnis der genetischen Abstammung und dem UN-Kinderrecht auf Identität und Herkunft. Bereits heute ist es Realität, dass Menschen durch Gentests und DNA-Datenbanken auch im Bereich der Eizellgabe ihre genetische Herkunft und mögliche Halbgeschwister ausfindig machen, und somit die aus psychosozialer Sicht ohnehin nicht zu empfehlende Anonymität in der Lebenswelt obsolet ist. Aus den Erfahrungen in den USA und angelsächsischer Länder wissen wir einiges, doch viele Fragen sind noch offen: Welche Gefühle haben beispielsweise Menschen, die ihre Gameten zur Verfügung gestellt haben, wenn sie von dem Kind kontaktiert werden? Wie ist es für die Kinder selbst? Wie können diese Familien gut durch psychosoziale Beratung begleitet werden?
Das Symposium soll Raum bieten, solche Fragestellungen und Erfahrungen im Rahmen der Familienbildung mit Hilfe Dritter in ihren vielen Facetten abzubilden. Dabei wird es bei den aktuellen Entwicklungen wie der Eizell- und Embryonengabe perspektivisch auch darum gehen, aus den Erfahrungen der älteren Formen der Familienbildung mit Hilfe Dritter zu lernen wie z.B. aus den Bereichen Samenspende, Pflegekinderwesen und Adoption.

ABLAUF

Vormittag (Moderation: Dr. Almut Dorn)
9:00 – 9:15 Uhr Begrüßung und Einführung
9:15 – 9:45 Uhr Martin Spiewak: Gametenspende aus der Sicht des Wissenschaftsjournalisten
9:45 – 10:15 Uhr Tiia Huomo: Erfahrungen einer Eizellgeberin aus Finnland (in English)
– Pause –
10:30 – 11:00 Uhr Sylvia Giese-Kreutzer: Erfahrungen einer Eizellempfängerin
11:00 – 11:30 Uhr Anne Meier-Credner: Aspekte zur Eizellvermittlung mit Fokus auf ihre Bedeutung
für Spenderkinder
11:30 – 12:15 Uhr Diskussion (Podium plus Chat-Fragen) Teil 1 – Positionierungen für nähere Zukunft

– Mittagspause –

Nachmittag (Moderation: Prof. Dr. Tewes Wischmann)
13:00 – 13:30 Uhr Dr. Nadia Primc: Ethische Aspekte der Eizellspende – die menschliche Reproduktion
im Spannungsfeld zwischen Spender:in, Empfänger:in und Spenderkind
13:30 – 14:00 Uhr Dr. Petra Thorn: Psychologische Implikationen und Erfahrungen aus der
Kinderwunschberatung
14:00 – 14:30 Uhr Kerstin Dauses & Bettina Klenke-Lüders: Adoptiv- und Pflegefamilien begleiten –
Was wir aus der Beratungspraxis lernen können
14:30 – 15:15 Uhr Diskussion (Podium plus Chat-Fragen) Teil 2 – Positionierungen für weitere Zukunft
15:15 – 15:30 Uhr Schlussbemerkungen

Teilnahme
Die Veranstaltung ist für die Teilnehmenden kostenfrei. Das Symposium wird über die Videoplattform
Zoom übertragen, die Zugangsdaten werden Ihnen rechtzeitig mitgeteilt.

Ihre verbindliche Anmeldung wird erbeten bis 15. November 2022 unter:
symposium2022@bkid.de

Die Tagung wird finanziell unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für Kinderwunschberatung (BKiD).

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